Eine 47 Jahre alte Frau hatte sich dazu entschlossen, ihrem ein Jahr älteren Ehemann, der infolge einer Hepatitis-B bedingten Leberzirrhose sowie einem hepatozellulären Karzinom eine terminale Leberinsuffizient entwickelt hatte, die rechte Leber zu spenden. Im Rahmen der präoperativen Bildgebung stellte sich bei der Spenderin eine Anomalie der Portalvene Typ III dar: Ein zusätzlicher, das rechte posteriore Segment versorgender unabhängiger Gefäßast zweigte vom Hauptstamm der Portalvene ab. Diese Konstellation ist unter anderem deshalb problematisch, weil die beiden portalvenösen Gefäßzugänge des Spendersegments nicht dicht beieinander liegen und der Gefäßzugang daher aufwendig rekonstruiert werden muss.
Die laparoskopische rechte Hepatektomie dauerte 420 Minuten und verlief erfolgreich. Das Transplantat entfernten die Operateure dabei über einen zusätzlich angelegten Unterbauchquerschnitt. Die warme Ischämiezeit betrug neun Minuten. Die Rekonstruktion der Portalvenen am Lebertransplantat, das 500 Gramm wog, erfolgte in Form eines Y-Interponats, für welches die Operateure das portalvenöse Konfluenz des Transplantatempfängers verwendeten. Anschließend anastomosierten sie die Öffnung des Y-Grafts mit dem Pfortaderhauptstamm des Empfängers. Sowohl die Leberspenderin als auch der Transplantatempfänger konnten nach einem komplikationslosen peri- und postoperativen Verlauf nach Hause entlassen werden.
Angesichts der Organknappheit gewinnt die Lebend- Leberspende zunehmen an Bedeutung, schlossen die Wissenschaftler. Die laparoskopische rechte Hepatektomie ist dabei auch bei Leberspendern mit portalen Gefäßanomalien möglich, so ihr Fazit. Voraussetzung für einen sicheren und erfolgreichen Eingriff sei jedoch ein Operationsteam mit Erfahrung auf dem Gebiet der laparoskopischen Leberchirurgie, der Lebend-Leberspende sowie der Phlebektomie. LO