Varia

Arzt-Depesche 9/2019

Rechtzeitig mit Eisensubstitution beginnen

Da onkologische Patienten aufgrund multifaktorieller Ursachen häufig an Eisenmangel leiden, empfehlen jetzt nationale und internationale Leitlinien eine intravenöse (i.v.) Eisensubstitution.
In Abhängigkeit von der Tumorentität kommt es bei bis zu 63 % der Tumorpatienten zu einem Eisenmangel und im Durchschnitt bei 33 % zu einer Eisenmangelanämie. Deshalb ist eine sorgfältige und frühzeitige Diagnostik des Eisenmangels unabdingbar während einer Krebstherapie.
Dr. Tilman Steinmetz, Köln, stellte in diesem Zusammenhang eine aktuell gestartete Studie zur Evaluation des Eisenmangels bei Tumorpatienten (TIDO-NIS) vor, in der in der ersten Phase anhand der Transferrinsättigung (TSAT) die Häufigkeit eines isolierten Eisenmangels (TSAT < 20 %) bei onkologischen Patienten untersucht und in der zweiten Phase der TSAT- und Hämoglobin(Hb)-Wert analysiert werden sollte nach i.v.-Gabe von Eisencarbomaltose (ferric carboxymaltose, FCM).
Prof. Hans Tesch, Frankfurt/Main, präsentierte Daten, in denen die i.v.-Gabe von FCM als Monotherapie (n = 277), aber auch in Kombinationstherapie mit einem Erythropoese-stimulierendem Agenz (ESA) (n = 51) innerhalb von fünf Wochen zur Zunahme und Stabilisierung des Hb-Werts führte. In einer Interventionsstudie an 19 Lymphom- Patienten zeigte sich, dass durch die i.v. -Gabe von FCM die TSAT-Werte im Vergleich zur Kontrollgruppe nach acht Wochen signifikant höher stiegen (p = 0,021). Zudem führte die i.v.-Eisensubstitution mit FCM bei der Behandlung der präoperativen Eisenmangelanämie bei Krebspatienten zur Senkung des Transfusionsrisikos und der Krankenhausverweildauer im Vergleich zur oralen Eisentherapie. GH
Quelle: Meet the expert: „Lebens-Stoff Eisen: Wie wirkt sich der Eisenmangel bei onkologischen Patienten aus?“, 11.10.2019 auf DGHO in Berlin

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