Atopische Dermatis

Arzt-Depesche 9/2020

Roseomonas mucosa gegen AD

Zunehmend wird diskutiert, dass ein Ungleichgewicht des Hautmikrobioms an der Pathogenese von atopischer Dermatitis (AD) beteiligt sein könnte. In dieser Studie an 15 Kindern linderte Roseomonas mucosa die AD.
Die Autoren hatten in einer vorhergehenden Studie an 15 Patienten gezeigt, dass das Hautbakterium Roseomonas mucosa (R. mucosa) klinische Effekte auf AD hat und sicher ist. In dieser zweiten Studie untersuchten sie, ob die Sicherheit und der klinische Effekt von R. mucosa ausreichend sind, um eine große randomisierte placebokontrollierte Studie zu initiieren. Dafür untersuchten die Autoren den möglichen Wirkmechanismus der Bakterien und die Wirkung auf 15 AD-Patienten unter sieben Jahren, die Altersgruppe von Kindern also, die am häufigsten von AD betroffen ist.
Zehn der Patienten wurden nach einem Dosiseskalationsschema behandelt, fünf erhielten 105 koloniebildende Einheiten pro behandelter Körperstelle für 4 Monate. R. mucosa in Sucroselösung wurde direkt auf die zu behandelnden Stellen aufgetragen. Bei allen 15 behandelten Kindern verbesserte sich die AD: In der Eskalationsgruppe verbesserte sich der Severity-Scoringof- Atopic-Dermatitis(SCORAD)-Wert im Mittel um 64,3 %, in der Vergleichsgruppe um 69,4 %, der Eczema Area and Severity Index (EASI) verbesserte sich in der Eskalationsgruppe um 75,6 %, in der Vergleichsgruppe um 80,5 %. In Woche 16 war bei 85 % der Patienten der SCORAD-Wert um 50 % reduziert (primärer Endpunkt), bei 90 % war der EASI um 50 % reduziert (sekundärer Endpunkt), bei 70 % war der EASI um 75 % erniedrigt, bei 30 % war der EASI um 90 % erniedrigt. Diese Response- Raten sind höher als in Placebogruppen anderer AD-Studien. Darüber hinaus verbesserte sich die epitheliale Barrierefunktion, die Belastung der Haut mit Staphylococcus aureus sank und die behandelten Kinder brauchten weniger topische Steroide. Schwere Nebenwirkungen traten nicht auf. MR
Quelle: Myles IA et al.: Therapeutic responses to Roseomonas mucosa in atopic dermatitis may involve lipid-mediated TNF-related epithelial repair. Sci Transl Med 2020; 12, eaaz8631

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