Gastroenterologie

Arzt-Depesche 2/2018

Screening-Koloskopie lohnt sich auch rechts

Obwohl sie bei der Darmkrebsvorsorge ständig zum Einsatz kommt, ist die Effektivität der Screening-Koloskopie umstritten. Vor allem ihr Nutzen in der Karzinomdetektion im rechtsseitigen Kolon wird oft infrage gestellt. Neue Daten geben dem Verfahren aber nun Rückendeckung.

In bisherigen Studien wurde der Screening-Koloskopie kein eindeutiger Nutzen in der Krebsvorsorge im rechten Kolonabschnitt zugesprochen. Allerdings wurde dabei teilweise nicht zwischen einer Screening- und einer klinisch indizierten Koloskopie unterschieden, oder es wurde das Krebsstadium statt der Mortalität als Endpunkt gewählt. In der aktuellen Untersuchung versuchte man, es besser zu machen. Hierfür untersuchten die Autoren die Daten von 1747 Patienten, die im Alter zwischen 55 bis 90 Jahren an einem Kolonkarzinom verstorben waren und deren gesundheitlicher Zustand sich zehn Jahre lang zurückverfolgen ließ. Insgesamt 24 Personen aus der Karzinom- und 120 Personen aus der Kontrollgruppe hatten in den vergangenen zehn Jahren mindestens eine Vorsorgekoloskopie wahrgenommen. Gegenüber Nie-Koloskopierten trugen sie ein um 67% geringeres Risiko, an einem Kolonkarzinom zu sterben. Das Risiko für einen Tod durch ein linksseitiges Kolonkarzinom sank dabei um 75%, das Sterberisiko infolge eines rechtsseitigen Kolonkarzinoms um 65%. Der Unterschied zwischen der Risikoreduktion rechts und links war also gering und nicht signifikant (p=0,51). OH

Quelle:

Doubeni CA et al.: Effectiveness of screening colonoscopy in ... Gut 2018; 67: 291-8

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