Varia

Arzt-Depesche 4-5/2019

Screeningprogramme: Personalisierte Krebsvorsorge bleibt vorerst in Patientenhand

Innerhalb der kontroversen Diskussion um den Nutzen und Schaden durch Screeningprogramme ist die personalisierte Krebsvorsorge ein gemeinsamer Nenner. Solange diese Personalisierung nicht offiziell erfolgt, bleibt die Entscheidung des Patienten für oder gegen die Teilnahme am Vorsorgeprogramm die einzige Personalisierung.
Daten der US Preventive Services Task Force (USPSTF) und anderer Studien zeigen, dass wenigstens dreimal so viele Menschen trotz Screening sterben verglichen mit den durch das Screening verhinderten Todesfällen. In der Gesamtmortalität ist kein Unterschied durch die Vorsorgemaßnahme zu erkennen.
Beobachtende Studien, systemische Reviews und Metaanalysen konnten hingegen eine Senkung der Tumor-spezifischen Mortalität für das Zervix-, Kolorektal-, Lungen-, Mamma- und Prostatakarzinom nachweisen. Daten der „Prostata, Lung, Colorectal, and Ovarian Cancer (PLCO)“- Screening-Studie überzeigten eine verdoppelte nicht krebsbedingte Mortalität bei Personen, die nicht am Screening-Programm teilnahmen, gegenüber denen, die Krebsvorsorgeuntersuchungen wahrnahmen. Die Autoren empfehlen, die Methoden zur Vorsorge und damit die Ergebnisse zu verbessern, die Kontrolle des Screeningerfolgs adäquat aufzuarbeiten und Leitlinienempfehlungen auf Basis aller verfügbarer Evidenz zu treffen. SI
Quelle: Mankaney G, Burke CA: Personalizing guideline-driven cancer screening. Cleveland Clinic J Med 2019; 86: 228-230

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