Bei einigen Kindern mit seröser Mittelohrentzündung (oft Folge einer akuten Otitis media) ist die chirurgische Einlage eines Paukenröhrchens erforderlich. Doch ist es wirklich eine sekretorische Otitis media oder gibt es eine andere Ursache für die verminderte Hörfunktion?
Das Vorgehen: Fragen Sie immer nach Ohr-Infektionen, Ohrenschmerzen und ob das Kind verstärkt am Ohr zieht. Tritt Flüssigkeit aus? Wurde Mundatmung, Schnarchen, Nasenausfluss beobachtet? Wie lange dauern die Symptome schon an? Ganz wichtig sind auch ein dem Alter angemessenes Vokabular und Aussprache, bekannte oder vermutete Schwierigkeiten beim Lernen oder Spielen könnten auf eine Verzögerung der neuronalen Entwicklung hindeuten. Eine Otitis media mit Paukenhöhlen- Erguss ist die häufigste Diagnose. Bei der serösen Mittelohrentzündung findet sich Flüssigkeit hinter dem Trommelfell; es sieht stumpf aus, verliert den Lichtreflex und kann kleine Blasen aufweisen.
In diesen Fällen sollten Sie einen HNO-Arzt oder Pädiater hinzuziehen:
- Eine Trommelfell-Perforation kann einen leichten Hörverlust verursachen. Oftmals kommt es zu einer Spontanheilung. Der Befund sollte jedoch nach sechs Wochen überprüft werden. Wenn rezidivierende Ohrentzündungen auftreten oder der Hörverlust anhält, ist ein HNO-Kollege hinzuzuziehen.
- Bei konstant austretender Flüssigkeit oder deutlich sichtbarem Keratin bei sonst intaktem Trommelfell, besteht Verdacht auf ein Cholesteatom. Tritt zudem eine Gesichtsnervenlähmung, Schwindel oder neurologische Anomalie auf, die auf eine Meningitis hindeuten, muss der Patient sofort in die Notaufnahme.
- Wenn ein Verdacht auf syndromische Innenohrschwerhörigkeit besteht, wenden Sie sich bitte an einen Kinderarzt zur Durchführung weiterer Tests. VW