Larynxkarzinom

NATUR+PHARMAZIE 4/2019

Selenspiegel ist wichtig fürs Überleben

Nachdem gezeigt werden konnte, dass geringe Serum-Selenspiegel mit einem erhöhten Risiko, an Kehlkopfkrebs zu erkranken, assoziiert sind, wurden nun die Auswirkungen dieser auf die Überlebensrate bei Patienten mit Kehlkopfkrebs näher untersucht.
In die prospektive Studie waren 296 Patienten mit diagnostiziertem Kehlkopfkrebs aus Szczecin in Polen, einer geografischen Region mit niedrigem Selengehalt im Boden, eingeschlossen. Die Mehrheit der Patienten waren Männer (86 %), 96 % waren Raucher und 41 % wurden im Stadium IV diagnostiziert. Bei 81 % der Betroffenen erfolgte eine operative Behandlung, 55 % erhielten Bestrahlung und 12 % Chemotherapie. In dieser Kohorte betrug die allgemeine Fünf-Jahres-Überlebensrate 56,7 %. Der zum Zeitpunkt der Diagnose gemessene Serum-Selenspiegel lag im Mittel bei 58,6 μg/l (30,3 μg/l bis 103,1 μg/l). Eine Unterteilung der Höhe des Serum-Selenspiegels in Quartile zeigte, dass die Fünf-Jahres-Überlebensrate in der höchsten Quartile (> 66,8 μg/l) mit 82 % höher lag als die in der niedrigsten Quartile (< 50μg/l) mit 28,6 %. Dabei wurde anhand einer nach Alter und Geschlecht angepassten Analyse ein um 7,01-mal erhöhtes Sterberisiko (95 %-KI 3,81 – 12,9) für die niedrigste Selen-Quartile ermittelt im Vergleich zur höchsten. In der multivariaten Analyse war dieses Risiko um das Dreifache (HR: 3,07; 95 % KI 1,59 bis 5,94) erhöht. Somit ist ein geringer Serum- Selenspiegel zum Zeitpunkt der Diagnose vor Beginn der Therapie mit einem erhöhten Sterberisiko bei Patienten mit Kehlkopfkrebs verbunden. Die Autoren schlussfolgern sogar, dass ein Serum-Selenspiegel über 70 μg/L vorteilhaft für eine Therapie bei Kehlkopfkrebs ist. Da der Serum-Selenspiegel zwischen verschiedenen geografischen Regionen jedoch stark variiert, sind diese Ergebnisse nicht einfach zu verallgemeinern und gerade für Regionen mit hohem Selengehalt eher nicht zutreffend.
Quelle: Lubinski J et al.: Serum selenium levels and the risk of progression of laryngeal cancer. PLoS One. 2018 Mar 12; 13(3): e0194469

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