Dermatologie

Arzt-Depesche 4-5/2019

Seltene Tumorerkrankungen: Ist die Reise zum Arzt zu lang?

Bei seltenen Tumorerkrankungen ist die Qualität der medizinischen Versorgung eingeschränkt, wie z.B. durch späte Diagnose und das Nichtvorhandensein gut evaluierter Therapien. Hinzu kommt die Belastung durch häufige weite Fahrten zum nächstgelegenen spezialisierten Versorgungszentrum (NSV).
Eine retrospektive Registerstudie untersuchte die krankheitsbezogene Reisebelastung bei einer seltenen Tumorerkrankung, dem Merkelzellkarzinom (MCC). Analysiert wurden Daten von 391 Erwachsenen aus Seattle, vorwiegend männlich (68 %), mit einem Durchschnittsalter von 69 Jahren und mit überwiegend einem MCC im Stadium III oder IV. Die mittlere einfache Distanz vom Wohnort zur NSV betrug 1.830 km Luftlinie. Längere Reisedistanzen waren mit jüngerem Patientenalter, weiter fortgeschrittener Erkrankung bei Studieneintritt und weniger Terminen in der Klinik assoziiert, was darauf schliessen lässt, dass eine hohe Reisebelastung ein relevanter Faktor ist, der die rechtzeitige und adäquate Patientenversorgung bei MCC beeinträchtigen kann. TH
Quelle: Jain R et al. Travel burden associated with rare cancers: .... Cancer Med 2019; 8: 2580-6

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