In einem systematischen Review wurden die klinische Präsentation, Diagnose sowie ätiologische Faktoren der PN bewertet und unter Berücksichtigung wichtiger Differenzialdiagnosen eine evidenzbasierte, standardisierte Evaluation bei Verdacht auf PN vorgeschlagen.
Obgleich PN eine klinische Diagnose darstellt, werden Biopsien für Läsionen benötigt, die nicht auf Erstlinientherapien ansprechen oder sekundäre Komplikationen wie Blutungen oder Ulzerationen verursachen. Eine Korrelation klinischer und histologischer Befunde für die Diagnose einer PN ist jedoch entscheidend. Sinnvoll kann eine direkte Immunfluoreszenz (DIF) zur Abgrenzung von Autoimmunerkrankungen wie bullöses Pemphigoid, Pemphigoid nodularis und Epidermolysis bullosa sein. Zudem sollte eine sorgfältige Abklärung im Labor erfolgen, dies insbesondere bei Patienten ohne eine anamnestisch zugrunde liegende Dermatose, wie etwa einer sich sekundär aus einer atopischen Dermatitis heraus entwickelnden PN. Systemischen Ursachen eines chronischen Pruritus sollte vor allem für häufige systemische Ätiologien wie chronische Niereninsuffizienz, Leber- und Schilddrüsenerkrankungen sowie HIV auf den Grund gegangen werden. Selten präsentiert sich die PN auch im Kontext von Gichtarthritis, Eisenmangel-Anämie, Zöliakie, Non-Hodgkin- Lymphom und Infektionen. Zu den empfohlenen diagnostischen Maßnahmen zählen daher ein großes Blutbild, ein umfassendes Stoffwechselprofil, Schilddrüsen-, Leber- und Nierenfunktionstests, eine HIV- und Hepatitis- B- und - C-Serologie. Optional sind auf Basis der klinischen Beurteilung und körperlichen Untersuchung die zuvor erwähnte Biopsie mit Hämatoxylin- Eosin-Färbung, DIF (direkte Immunofluoreszenstest), ein Röntgen-Thorax, eine Proteine-Elektrophorese (Serum, Urin), Urinanalyse und eine Stuhluntersuchung (Parasiten, Eier) sowie die Eisenbestimmung. SI