In der Studie wurden Daten zu venösen (VTE) und arteriellen (ATE) Thromboembolien bei Patienten gesammelt, die zwischen 2015 und 2018 mit einem Immuncheckpoint- Inhibitor (ICI) behandelt wurden. Insgesamt waren 672 Patienten (30,4 % mit einem Melanom, 24,1 % mit einem nicht kleinzelligen Lungenkarzinom, 86 % im Krankheitsstadium IV) eingeschlossen, die im Mittel über 8,5 Monate therapiert wurden. Im Verlauf der Behandlung entwickelte sich bei 12,9 % von ihnen eine VTE und bei 1,8 % eine ATE, wobei das Auftreten einer VTE mit einer erhöhten Mortalität einherging. Bei Personen mit einer vorangegangenen VTE bestand dabei ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer VTE im Laufe der ICI-Therapie. Metastasierung sowie der Lebensqualitäts-Index der Eastern Cooperative Oncology Group (ECOG-Status) zeigten jedoch keine signifikante Assoziation mit der VTE. Die Rate des Auftretens einer VTE war unter den verschiedenen Tumorarten vergleichbar und unabhängig vom angewendeten ICI. Im Vergleich zur ATE war die VTE mit einer schlechteren Prognose sowie einer kürzeren Zeit bis zur Tumorprogression assoziiert. Häufig führten diese Thromboembolien zu Therapieverzögerungen oder sogar -abbrüchen.
Die Autoren schlussfolgerten, dass bei Patienten mit Krebs unter ICI-Therapie ein hohes Thromboserisiko besteht – in erster Linie für eine VTE, deren Auftreten mit einer erhöhten Mortalität einhergeht. GH