Hämatologie

Arzt-Depesche 9/2019

Tyrosinkinase-Inhibitoren verbessern die Prognose

Im Rahmen der diesjährigen Tagung der European Hematology Association (EHA) in Amsterdam wurden neue Daten zu den Tyrosinkinase-Inhibitoren Ruxolitinib und Nilotinib vorgestellt.
Das Medikament der ersten Wahl bei Polycythaemia vera (PV) ist Hydroxyurea (HU). Doch 25 % der damit behandelten Patienten entwickeln im weiteren Verlauf eine HU-Intoleranz oder -Resistenz. Für die Zweilinientherapie steht seit einigen Jahren mit dem Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Ruxolitinib eine sehr gute wirksame zielgerichtete Therapie zur Verfügung. Auch bei der Myelofibrose reduziert Ruxolitinib das Milzvolumen und die Symptomlast. Doch unter der Therapie entwickeln einige Patienten eine Anämie. In der REALISE-Studie konnte jetzt gezeigt werden, dass Ruxolitinib auch bei Patienten mit einer behandlungsbedürftigen Anämie einer Dosis von 2 × 10 mg täglich gut wirksam und verträglich ist. Bei 42 von 51 Patienten blieb der Hämoglobinwert-Wert stabil und nur neun Patienten benötigten eine Bluttransfusion. Darüber hinaus bestätigen Real-world-Langzeitdaten das günstige Sicherheitsprofil von Ruxolitinib. Die optimale Therapie der chronisch myeloischen Leukämie (CML) sollte ein schnelles und ein deutliches Ansprechen garantieren; denn ein schnelles Ansprechen korreliert mit der Langzeitprognose und ein gutes Ansprechen bietet einen Progressionsschutz und zugleich eine hohe Chance auf ein Absetzen der Medikation. Mit dem Zweitgenerations-TKI Nilotinib werden diese Therapieziele im Vergleich zu Imatinib häufiger erreicht. Ein Therapiewechsel auf Nilotinib führte bei Patienten, die nach einer dreimonatigen Imatinib-Therapie kein optimales Ansprechen gezeigt hatte, zu einer Verbesserung des molekularen Ansprechens. PS
Quelle: Pressekonfernz: „Myeloproliferative Neoplasien im Fokus – ein Update vom EHA“, Mannheim, 19.7.2019, Veranstalter: Novartis Oncology Ruxolitinib: Jakavi®,, Nilotinib: Tasigna®
ICD-Codes: D45

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