Dermatologie

Arzt-Depesche 2/2018

Unterscheidung zwischen Basalzell- und Plattenepithelkarzinom

Plattenepithelkarzinom und Basalzellkarzinom sind die häufigsten nicht-melanotischen Hauttumore. Die klinischen Faktoren zur Unterscheidung beider Hautkrebstypen sind gut bekannt, so dass in der Regel die Diagnose anhand von klinischen Parametern keine Probleme macht. In einer koreanischen Studie wurden nun die Ursachen, die zu einer irrtümlichen Diagnose führen, untersucht.

Das Plattenepithelkarzinom präsentiert sich in der Regel als feste, fleischfarbene, krustig belegte Papel oder Plaque mit fleischigen Knoten. Die Läsionen können mit einer dicken kutanen Schicht und Ulzerationen einhergehen. Faktoren, die für ein Basalzellkarzinom sprechen, sind Transluzenz, Ulzerationen, Teleangiektasien, Pigmentierung und runde Grenzen. Da beide Karzinome regelhaft an sonnenexponierten Stellen wie Kopf und Nacken auftreten, und die klinische Präsentation sich überschneiden kann, ist die Unterscheidung in Einzelfällen möglicherweise unklar. Um die Gründe für eine Falschdiagnose zu analysieren, erhielten sechs Dermatologen klinische und dermatoskopische Fotos von 154 Patienten, deren Läsionen histologisch bestätigt waren. Die Gründe für jede korrekte und inkorrekte Diagnose wurde festgehalten. In 13 Fällen wurde eine falsche Diagnose abgegeben: Neun Plattenepithelkarzinome wurden aufgrund der klinischen Parameter als Basalzellkarzinome eingeordnet und vier Basalzellkarzinome als Plattenepithelkarzinome. Klinisch wurden das Ausmaß, die Pigmentierung und runde Begrenzungen als bedeutsame Faktoren für die Falschbeurteilung identifiziert. Anzumerken ist, dass in der koreanischen Bevölkerung, im Gegensatz zur westlichen Ausprägung, die meisten Basalzellkarzinome vom pigmentierten Typ sind. Läsionen ohne Pigmentierung und runde Begrenzung wurden eher als Plattenepithelkarzinom und Läsionen mit Pigmentierung und runder Begrenzung eher als Basalzellkarzinom diagnostiziert. Zudem wurde die Diagnose durch Ulzerationen, Teleangiektasien und Transluzenz verwässert. Die Dermatoskopie verbesserte die Genauigkeit der gesamten Diagnostik um das nahezu Dreifache (Odds Ratio 2,86), versagte aber vor allem bei laserbehandelten Läsionen. Die Autoren schlossen aus den Ergebnissen der Studie, dass das Plattenepithelkarzinom häufiger fälschlich als Basalzellkarzinom diagnostiziert wird als umgekehrt. SI

Quelle:

Ryu TH et al.: Features causing confusion between basal cell carcinoma and squamous cell carcinoma in clinical diagnosis. Ann Dermatol 2018; 30: 64-70

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