Um die Risiken für Patienten und Ärzte zu minimieren, geben die Experten dezidierte Empfehlungen zur Organisation der Diagnostik, des Operations- und Chemotherapiebetriebs und der Nachsorge. Ob eine urologische Behandlung stattfinden kann bzw. muss, hängt dem Gremium zu Folge im Wesentlichen von der Dringlichkeit der Problematik, den Konsequenzen eines Behandlungsaufschubs sowie dem Gesundheitszustand des Patienten ab. Bei der Priorisierung sollten aber auch Zusatzkriterien wie die regionalen Infektionszahlen, die Verfügbarkeit von Schutzausrüstungen, Intensivplätzen, Medikamenten und Blutkonserven, die Personaldichte sowie die Testkapazitäten berücksichtigt werden.
Die Experten weisen unter anderem auf das erhöhte Sterberisiko asymptomatisch Infizierter nach einem chirurgischen Eingriff hin. Ferner betonen sie die Wichtigkeit des Personalschutzes und plädieren für eine Minimierung von Personenkontakten, beispielsweise durch Ausweitung der Telemedizin.
Wann sich die urologische Patientenversorgung wieder normalisieren wird, ist im Moment nicht abzusehen, schließt die Fachgesellschaft. Bis dahin gelte es, die Leitlinienempfehlungen kontinuierlich an die Pandemiedynamik anzupassen. LO