Analysiert wurden Daten von Teilnehmerinnen der noch andauernden, regionalen französischen Mutter-Kind- Studie „EDEN“, die innerhalb der ersten acht Jahre nach der Geburt ihres Kindes regelmäßig zum Stillverhalten sowie zu Infektionen (Erkältungen/Nasopharyngitis, Diarrhoe, Otitis, Bronchitis/ Bronchiolitis) sowie zu allergischen Hautund Atemwegserkrankungen (obstruktive Episoden, Asthma) befragt worden waren. In die Analysen zur Infektionsund Allergieprävention flflossen die Daten von 1.603 bzw. 1.377 Kindern ein.
Das Ergebnis: Gestillte Kinder litten im Vergleich zu nicht gestillten Kindern im ersten Lebensjahr seltener an Durchfall und erkrankten innerhalb der ersten zwei Lebensjahre seltener an einer Bronchitis/ Bronchiolitis. Bezüglich der Otitis bestand eine geringer ausgeprägte Schutzwirkung. Das longitudinale Risiko für Erkältungen/Nasopharyngitiden, Hautausschläge und allergische Atemwegserkrankungen blieb dagegen durch das Stillverhalten der Mütter unbeeinflflusst.
Die Studienergebnisse spiegeln die Realität in einem einkommensstarken Land mit guten Hygienestandards wider, schlossen die Wissenschaftler. Ob sie auch auf benachteiligte Bevölkerungsgruppen zutreffffen, sei unklar. Größere, repräsentative Untersuchungen müssen daher folgen. Abschießend appellierten sie dazu, Mütter zum Stillen zu motivieren – aus Gründen der Infektionsprävention, aber auch unter gesundheitsökonomischen Gesichtspunkten. LO