Da für den Einsatz von Aflibercept (Zaltrap®)/FOLFIRI die Voraussetzung ist, dass die Patienten mit Oxaliplatin vorbehandelt wurden, empfahl Prof. Sylvie Lorenzen, Klinik für Hämatologie/Onkologie, TU München, bereits bei der Therapieentscheidung für die Erstlinie, die weitere Therapiesequenz zu bedenken.
Im Vergleich zum Kontrollarm (FOLFIRI/Placebo) erreichte die Zweitlinientherapie mit Aflibercept/FOLFIRI in der Phase-III-Studie VELOUR1 eine signifikant höhere objektive Remissionsrate (ORR) von 19,8 % (p ≤ 0,001). Unter Aflibercept/ FOLFIRI war zudem auch das mediane progressionsfreie Überleben (progression-free survival, PFS: 6,9 Monate) und das mediane Gesamtüberleben (overall survival, OS: 13,5 Monate) vergleichsweise lang und dieses jeweils signifikant gegenüber dem Kontrollarm (p ≤ 0,0001 [PFS] bzw. p = 0,0032 [OS]).
Gleiches zeigte sich auch für Patienten, die mit Bevacizumab vorbehandelt waren. Bei mehr als 20 % der Patienten führte Aflibercept/FOLFIRI zu einem anhaltendem Überlebensvorteil. Wie sich durch Biomarkeranalysen bestätigen ließ, wurde die breite Wirksamkeit von Aflibercept unabhängig vom RAS- und BRAF-Mutationsstatus sowie der Tumorlokalisation beobachtet. Im klinischen Alltag zeigte sich zudem eine gute Verträglichkeit von Aflibercept (Zaltrap®)/FOLFIRI, wie unter anderem die Interimsanalyse von 2019 gezeigt hatte, bei der die gesundheitsbezogene Lebensqualität unter Aflibercept/ FOLFIRI erhalten blieb bei einer Tumorkontrollrate von 72,4 % – unabhängig vom in der Vorbehandlung verwendeten Antikörper. GH