Varia

Arzt-Depesche 2/2019

Wundheilungsstörungen bei Tumorpatienten

Viele Krebspatienten leiden infolge der onkologischen Therapie an schlecht verheilenden Wunden. Die Transplantation von Stammzellen kann möglicherweise zukünftig die dermalen Regenerationsvorgänge unterstützen. Reif für die Praxis ist allerdings noch keines der verschiedenen zellulären Behandlungsverfahren.

Weltweit erkranken jährlich etwa 14 Millionen Menschen an einem bösartigen Tumor und etwa jeder dritte Patient erhält eine Chemo- und/oder Strahlentherapie. Da beide Therapieverfahren nicht nur Tumorzellen, sondern auch gesunde, proliferationsaktive Zellen schädigen, leiden viele Patienten an dermalen Wundheilungsstörungen. Eine vielversprechende Therapieoption stellen in vitro gezüchtete allogene oder autologe Zellen dar, die als Suspension in die Wunde injiziert bzw. auf einem Trägermaterial appliziert werden können. Dabei konzentriert sich die Forschung vorwiegend auf autologe Gewebetransplantationen. Auch aus dem Knochenmark können Stammzellen zur Hautregeneration gewonnen werden. Hämatopoetische und mesenchymale Stammzellen sind ebenfalls im wissenschaftlichen Fokus. Seit einiger Zeit gilt auch das Fettgewebe als Quelle multipotenter Stammzellen mit hohem regenerativem Potenzial. Trotz der vielversprechenden Forschungsergebnisse bedarf es für den klinischen Einsatz jedoch noch weiterer Untersuchungen vor allem im Hinblick auf auf die onkologische Sicherheit dieser neuen Verfahren. LO

Quelle:

Deptuła M et al.: Wound healing complications in oncological patients: ... Adv Dermatol Allergol 2018; Epub Apr 4; doi: 10.5114/ada.2018.72858

ICD-Codes: T79.9

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