Onkologie

Arzt-Depesche 6/2019

Zirkulierende Tumorzellen – Biomarker der Zukunft

Zur Detektion von minimalen Resterkrankungen werden aktuell zirkulierende Tumorzellen im Blut bei einer Vielzahl von Tumorerkrankungen getestet. Ein vielversprechendes Ergebnis konnte nun beim Aderhautmelanom erzielt werden.
Das Aderhautmelanom ist der häufigste primäre maligne Tumor im Auge und weist eine hohe Metastasierungsrate von bis zu 50 % auf. Seit einiger Zeit werden zirkulierende Tumorzellen (engl: circulating tumor cells = CTC) im Blut als Biomarker zur Detektion von minimalen Resterkrankungen anstelle von herkömmlich standardmäßig verwendeten bildgebenden Verfahren zur Kontrolle des Therapieerfolges verwendet. Die Anwendbarkeit von CTCs beim Aderhautmelanom wurde nun in einer Studie mit 40 Patienten validiert. Bei 36 % der Probanden wurden zirkulierende Tumorzellen im Blut detektiert (30 % frühes Stadium vs. 42 % metastasiertes Stadium). Von fünf Patienten mit frühem Aderhautmelanom, die im Verlauf der Studie Fernmetastasen entwickelten, wiesen drei bereits detektierbare zirkulierende Tumorzellen vor dem Nachweis durch bildgebende Verfahren auf. Die Überlebensrate bereits nach 24 Monaten war bei Patienten mit zirkulierenden Tumorzellen deutlich geringer als bei CTC-negativen Patienten. Somit konnte also anhand dem relativ kleinen Patientenkollektivs gezeigt werden, dass der Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen mit einem schlechteren Outcome assoziiert war. SB
Quelle: Anand K et al.: Pilot Study of Circulating Tumor Cells in Early-Stage and Metastatic Uveal Melanoma. Cancers. 2019; 11(6). DOI: 10.3390/cancers11060856

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