Infektiöse Dermatose

Arzt-Depesche 6/2020

Diagnostik bei „Rickettsialpocken“-Infektion

Es ist schwer, eine „Rickettsialpocken“-Infektion bei einer Hautbiopsie zu erkennen, da die Histopathologie unspezifisch und inkonsistent beschrieben ist.
In einer aktuellen Studie wurden die klassischen histopathologischen Merkmale bei bestätigten Fällen bewertet und eine Literaturüberprüfung wurde vorgenommen. Gesucht wurde nach Fällen von „Rickettsialpocken“, die zwischen 2006 und 2018 mit positiver Immunfärbung auf Fleckfieber-Rickettsiosen diagnostiziert wurden. Die ursprünglichen Objektträger wurden auf vakuoläre Veränderungen, granulomatöse Entzündung, Vaskulitis, Nekrose, Fibrinthromben, Mikrovesikulation, papilläre Hautödeme und extravasale rote Blutkörperchen untersucht. In allen sechs zusammengestellten Biopsien (drei aus Vesikulopapeln, eine aus einem makulopapulösen Exanthem, zwei aus Eschar) waren vakuoläre Veränderungen und Vaskulitis nachweisbar, während granulomatöse Entzündungen nur in 5 Biopsien vorhanden waren. Fibrinthromben und rote Blutkörperchen wurden in drei von sechs der Biopsien beobachtet. Die Escharproben zeigten eine Nekrose der Epidermis und der oberflächlichen Dermis. Nur bei einer Biopsie wurden intraepidermale Vesikulation und papilläres Hautödem beobachtet. Alle sechs Biopsien zeigten perivaskuläre Infiltration mit CD3+-T-Zellen und geringe Mengen an CD20+-B-Zellen sowie Neutrophile. Fünf der sechs Biopsien zeigten signifikante Mengen an CD68+-Histiozyten. Die Autoren schlussfolgerten, dass die Histopathologie der „Rickettsialpocken“- Infektion eine septisch lymphatisch und granulomatöse Vaskulitis aufzeigt, deren Pathogenese einer septischen Vaskulitis ähnelt. DM
Quelle: Vyas N et al.: Investigating the Histopathological Findings and Immunolocalization of Rickettsialpox Infection in Skin Biopsies... J Cutan Pathol. 2020 May; 47(5): 451-8.

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