Dermatologie

Arzt-Depesche 3/2018

Mikrobiom beeinflusst Immuntherapie

Das intestinale Mikrobiom hat möglicherweise einen mechanistischen Einfluss auf die Antitumorimmunität von Krebspatienten. Die gehäufte Anwesenheit spezifischer Bakterien verbessert die Effektivität von Anti-PD-1-Inhibitoren.

Von einer Anti-PD-1-basierten Immuntherapie profitieren nicht alle Patienten mit malignem Melanom gleichermaßen. Die Unterschiede im Ansprechen könnten teilweise in der Zusammensetzung des Mikrobioms der Patienten begründet sein, wie präklinische Untersuchungen an Mäusen vermuten ließen. Nun wurden die Erkenntnisse mit Fäkalproben von Tumorpatienten bestätigt. Insbesondere Enterococcus faecium, Collinsella aerofaciens, Bifidobacterium adolescentis, Klebsiella pneumonia, Veillonella parvula, Parabacteriodes merdae, Lactobacillus sp. und Bifidobacterum longum waren häufiger bei ansprechenden Patienten präsent, wohingegen Ruminococcus obeum und Roseburia intestinalis bei nicht-ansprechenden Patienten identifiziert wurden.
Das Verhältnis zwischen „guten“ und „schlechten“ Bakterien erwies sich als stärkster Prädiktor für das klinische Ansprechen. Wurden keimfreie Mäuse mit den Fäkalien von ansprechenden Patienten rekonstituiert, so führte dies zu einer verbesserten Tumorkontrolle, einem verstärkten T-Zell-Ansprechen und einer größeren Effektivität der Anti-PD-1-Therapie. SI
Quelle:

Matson V et al.: The commensal microbiome is asscociated with anti-PD-1 efficacy in metastatic melanoma patients. Science 2018; 359: 104-8

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