Atemwege

Arzt-Depesche 2/2018

NSCLC: Immunonkologische Kombinationen in der Erstlinie

Mit den immunonkologischen Therapien, insbesondere den Checkpoint-Inhibitoren, kam es zum Paradigmenwechsel bei vielen Tumorentitäten, u. a. dem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). In einem Editorial des Journals Future Oncology wurde der Stand der klinischen Forschung zur Kombinationstherapie und der Biomarkerdiskussion aufgegriffen.

Nach Platin-haltiger Chemotherapie erreichte die PD-1-Inhibition eine Verbesserung der Prognose von Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC. Ermutigt durch diese Ergebnisse wurden die PD-1-Inhibitoren auch bei therapienaiven Patienten gegen die Platin-Doublette geprüft. Die Ergebnisse waren in dieser Population allerdings nicht persistent: In der KEYNOTE-024-Studie wurde mit Pembrolizumab bei Patienten mit PD-L1-Expression ≥50% eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens erreicht, wohingegen in der CheckMate-026-Studie im gleichen Setting, allerdings ohne die strickten Einschlusskriterien bezüglich der PD-L1-Expression, kein Vorteil für Nivolumab beobachtet werden konnte. Der Einsatz der immunonkologischen Kombinationstherapie mit Nivolumab und Ipilimumab bei Patienten mit geringer, mittlerer und hoher PD-L1-Expression in der CheckMate-012-Studie führte zu höheren Ansprechraten und verlängertem progressionsfreien Überleben in allen Kohorten. Allerdings wurden unter der Kombination gegenüber der Nivolumab-Monotherapie auch deutlich erhöhte Toxizitäten beobachtet. Die Phase-3-Studie CheckMate-227 untersucht nun Nivolumab plus Ipilimumab versus Nivolumab-Monotherapie versus Nivolumab plus Platin-Doublette versus alleinige Platin-Doublette bei therapienaiven NSCLC-Patienten. In gleicher Strategie wird der PD-L1-Inhibitor Durvalumab in Kombination mit dem CTLA4-Inhibitor Tremelimumab geprüft. Da die PD-L1-Expression wohl kein optimaler Biomarker für die verlässliche Patientenselektion ist, rücken nun weitere potentielle Biomarker, wie die Mutationslast, immunogene Signaturen und T-Zell-Rezeptor-Repertoire, in den Fokus der Forschung. SI

Quelle:

Santana-Davila R, Chow LQM: The use of combination immunotherapies front-line therapy for non-small-cell lung cancer. Future Oncol 2018; 14: 191-4

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