Vorsorge ist besser als Nachsorge

Eine amerikanische Langzeitstudie untersuchte das Lungenkrebsrisiko in Zusammenhang mit dem Raucherstatus von fast 9.000 Probanden. Ehemalige starke Raucher hatten im Vergleich zu Nichtrauchern, unabhängig von ihren YSQ (years since quitting), zwar stets ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko, jedoch sank das Risiko entsprechend der Anzahl vergangener Jahre seit dem Rauchstopp: < 5 YSQ: HR 12,12; 5 - 9 YSQ: HR 11,77; 10 - 14 YSQ: HR 7,81; 15 - 24 YSQ: HR 5,88; > 25 YSQ: HR 3,85. Doch auch mehr als 25 Jahre nach dem Rauchstopp war das Lungenkrebsrisiko der Ex-Raucher mehr als dreimal so hoch wie das der Nichtraucher. Andererseits haben ehemalige starke Raucher im Vergleich zu aktiven Rauchern bereits innerhalb von 5 YSQ ein um fast 40 % niedrigeres Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Insgesamt wurden in der Beobachtungszeit 284 Lungenkrebsfälle dokumentiert. Die Inzidenzrate pro 1.000 Personenjahre lag für aktive Raucher bei 1,97, für ehemalige Raucher bei 1,66 und für Nichtraucher bei 0,26. Bei den ehemaligen Rauchern wurden über 90 % der Lungenkrebs-Diagnosen für Probanden mit > 21,3 „pack years“ gestellt. Weniger als 60 % der diagnostizierten Lungenkrebsfälle waren jedoch durch die aktuellen Screeningleitlinien abgedeckt. Die Studie lieferte zum einen weitere starke Evidenz für die Notwendigkeit der Raucherentwöhnung; zum anderen zeigte sie eindrucksvoll, dass das Rauchen zu den gesundheitsschädlichsten Angewohnheiten des Menschen zählt. SB