Darmkrebs

Arzt-Depesche

Blutbasierte cfDNA-Tests zur Früherkennung von Darmkrebs werden empfindlicher

Ziel der Studie war die Untersuchung der Leistungsfähigkeit eines blutbasierten Tests zur Analyse zellfreier DNA (cfDNA) für den Einsatz in der Darmkrebs-Früherkennung. Dazu wurde die Sensitivität des Tests, Darmkrebs zu erkennen, und seine Spezifität für fortgeschrittene Neoplasien (kolorektales Karzinom oder fortgeschrittene Präkanzerosen) mit der der Vorsorgekoloskopie verglichen.    

Für den Test wurde Plasma aus Vollblutproben (30 bis 80 ml) gewonnen und unter Ausschluss klinischer Befunde einem cfDNA-Bluttest unterzogen. Der cfDNA-Bluttest umfasste die Analyse genomischer cfDNA-Veränderungen, eines abweichenden Methylierungsstatus und von Fragmentmustern.  Insgesamt erfüllten 7.861 Teilnehmer (76,6 %) alle Einschlusskriterien für die Studie, hatten abgeschlossene und gültige Koloskopieergebnisse sowie gültige cfDNA-Testergebnisse aus Blut und konnten für die Endauswertung verwendet werden. Von den 65 Teilnehmern mit koloskopisch nachgewiesenem Kolorektalkarzinom hatten 54 (83,1 %) einen positiven und 11 (16,9 %) einen negativen cfDNA-Test, was bedeutet, dass der blutbasierte cfDNA-Test eine Gesamtsensitivität von 83,1 % hatte. Der Test identifizierte 42 von 48 screening-relevanten Kolorektalkarzinomen (Stadium I, II und III) (Sensitivität 87,5 %), einschließlich 11 von 17 Kolorektalkarzinomen im Stadium I (Sensitivität 65 %), 14 von 14 Kolorektalkarzinomen im Stadium II, 17 von 17 Kolorektalkarzinomen im Stadium III und 10 von 10 Kolorektalkarzinomen im Stadium IV. Es gab keine signifikanten Unterschiede in der Sensitivität für Kolorektalkarzinom in Abhängigkeit von der Lokalisation des Primärtumors, dem histologischen Grad des Tumors oder den demographischen Merkmalen der Teilnehmer.  Insgesamt hatten 89,6 % der Teilnehmer ohne koloskopisch bestätigte fortgeschrittene kolorektale Neoplasie einen negativen cfDNA-Bluttest, während 10,4 % einen positiven cfDNA-Bluttest hatten, was eine Spezifität für fortgeschrittene Neoplasie von 89,6 % ergibt. Die Ergebnisse weisen zudem auf eine falsch positive Rate von 10,1 % und eine Spezifität für keine Neoplasie von 89,9 % hin. Die Spezifität für fortgeschrittene Neoplasien korrelierte umgekehrt mit dem Alter. Von den 1.116 Teilnehmern mit fortgeschrittenen Präkanzerosen, die bei der Koloskopie als am weitesten fortgeschritten identifiziert wurden, war der cfDNA-Bluttest bei 147 positiv, was einer Sensitivität für fortgeschrittene Präkanzerosen von 13,2 % entspricht. Es gab keine signifikanten Unterschiede in der Sensitivität des Tests in Abhängigkeit von histopathologischen Merkmalen, Größe oder Lokalisation der fortgeschrittenen Präkanzerose. In dieser Evaluierung eines blutbasierten cfDNA-Tests zum Nachweis von Darmkrebs in einer durchschnittlichen Risikopopulation lag die Sensitivität für Darmkrebs somit bei 83 % und die Spezifität für fortgeschrittene Neoplasien bei 90 %. Die Untergrenzen der 95%-Konfidenzintervalle für die Sensitivität für Darmkrebs und die Spezifität für fortgeschrittene Neoplasien entsprachen den vordefinierten Akzeptanzkriterien, wie sie für andere von der FDA zugelassene Darmkrebs-Früherkennungstests festgelegt wurden.  GFI

Quelle: Chung DC et al.: A Cell-free DNA Blood-Based Test for Colorectal Cancer Screening. N Engl J Med. 2024 Mar 14;390(11):973-83
ICD-Codes: C26.0
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