Ausgewertet wurden die Daten von 185 Frauen, die aufgrund vorzeitiger Wehen in der 20. bis 33. SSW ins Krankenhaus kamen. Bei 54 Frauen kam es trotz Tokolyse nach spätestens zwei Tagen zu einer Frühgeburt, bei 119 erfolgte die Geburt vor der 34. Woche. Dabei erwiesen sich folgende Kriterien als Risikofaktoren für eine Frühgeburt innerhalb von 48 Stunden nach Beginn der Tokolyse: ein zuvor bereits erweiterter Muttermund, erhöhte Leukozyten zu Beginn der Behandlung sowie Anzeichen einer Chorioamnionitis im Verlauf der Therapie. Dagegen wirkte der Einsatz von Nifedipin als Wehenhemmer protektiv. Auch beim zweiten Studienendpunkt, der Geburt vor der 34. Woche, schnitt die Behandlung mit Nifedipin besser ab. Als Risikofaktoren identifizierte man hier den Einsatz von Steroiden zur Lungenreifung, den Abgang von Fruchtwasser und Zeichen einer Chorioamnionitis. Allerdings wurden Steroide vermutlich in erster Linie dann gegeben, wenn die Frühgeburt unausweichlich schien; sie stellen daher keinen unabhängigen Risikofaktor dar. Am schlechtesten sprachen Frauen auf die Tokolyse an, bei denen sowohl ein erweiterter Muttermund (über 4 cm) als auch eine Leukozytose vorlag. Gute Erfolge konnte man erwarten, wenn die Zervixdilatation weniger als 2 cm betrug.
Vorzeitige Wehen
Erfolgskriterien für Tokolyse
Woran kann man erkennen, ob eine Frau mit vorzeitigen Wehen auf die Tokolyse ansprechen wird? Eine niederländische Studiengruppe identifizierte jetzt mehrere Risikofaktoren für eine vorzeitige Geburt trotz wehenhemmender Medikamente.
Papatsonis, DN: Maternal admission characteristics as risk factors for preterm birth, Zeitschrift: EUROPEAN JOURNAL OF OBSTETRICS, GYNECOLOGY, AND REPRODUCTIVE BIOLOGY, Ausgabe 112 (2004), Seiten: 43-48