Wie Prof. Juris Meier, Bochum, im Rahmen der diesjährigen Tagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft auf einem Symposium von Lilly resümmierte, geht bei T2D die Wirkung der Inkretine GIP und GLP-1 verloren. Die beiden Hormone fördern bekanntlich nicht nur die Insulinsekretion, sondern wirken außerdem appetithemmend und sättigungsfördernd, hemmend auf die Magenentleerung, und sie spielen auch in der Lipolyse eine wichtige Rolle.
Mithilfe von kurz und lang wirkenden GLP- 1-RA lässt sich daher nicht nur der bei T2D gestörte Blutzucker normalisieren, sie fördern auch eine Gewichtsreduktion und wirken sich günstig auf die Prognose aus, erklärte Prof. Stephan Jacob, Villingen- Schwenningen. So konnte in Studien durch die zusätzliche Gabe von Dulaglutid bei mit oralen Antidiabetika (OAD) behandelten Typ-2-Diabetiker:innen eine signifikant um bis zu 1,4 % stärkere HbA1c-Reduktion und eine zusätzliche Gewichtsreduktion von bis zu 2,9 % erreicht werden. Zudem hob Jacob die REWIND-Studie hervor, deren Teilnehmerprofil dem typischer ambulanter Patient:innen mit T2D entspricht. Darin erzielte Dulaglutid als Add-on eine Risikoreduktion schwerer kardiovaskulärer Ereignisse um 12 %.
Fachgesellschaften empfehlen grundsätzlich den Einsatz von GLP-1-RA vor Basalinsulin, betonte Jacob. Nach Ausschöpfung der nicht-medikamentösen Basistherapie richtet sich die Therapiegestaltung gemäß aktueller Leitlinien nicht primär nach dem HbA1c, sondern nach der Höhe des kardiovaskulären und/oder renalen Risikos. OB