Da immer noch sehr viele Patient:innen zu einer dringenden Untersuchung auf CRC überwiesen werden, denen kein CRC nachgewiesen werden kann, gilt es die Auswahl zu optimieren. Das Ziel der Studie bestand somit einerseits darin, einen geeigneten f-Hb(fäkale Hämoglobin-Konzentration)-Cut-off, der die Sensitivität des FIT für CRC erhöht, zu identifizieren. Andererseits sollte die diagnostische Genauigkeit des FIT für CRC und andere schwerwiegende Darmerkrankungen (SDE) anhand verschiedener f-Hb-Cut-offs bestimmt werden.
Für die Studie wurden Daten von 3.596 Patient:innen aus 24 Krankenhäusern aus England und 59 Arztpraxen aus London ausgewertet. Mithilfe von Koloskopien, CT-Colonographie oder flexibler Sigmoidoskopie wurden 90 Patient:innen mit CRC diagnostiziert, sieben mit einer anderen Krebsart. Am häufigsten wurden Divertikulosen (31,5 %), Polypen (23 %), Adenome (17,8 %), Hämorrhoiden (15 %) sowie Kolitis (8,2 %) und Hochrisiko-Adenome (1,7 %) nachgewiesen. Bei der Anwendung des FIT mit einem f-Hb-Cut-off von < 4 μg/g (Mikrogram Hb/Gramm Stuhl) wurden 12.2 % der CRC-positiven Fälle nicht detektiert, bei einer Spezifizität von 73 %. Durch Erhöhung des f-Hb-Grenzwertes auf < 10 μg/g ließ sich zwar die Spezifizität erhöhen, jedoch sank dabei die Sensitivität von 87,8 % auf 83,3 % und die Rate der falsch-positiven Diagnosen um 7,1 %. In der angeschlossenen Metaanalyse von neun britischen Studien ergab sich bei einem f-Hb-Cut-off < 4 μg/g eine gepoolte Misserfolgsrate von 7.2 % und eine Spezifizität von 74 %.
Zusammengenommen zeigen diese Resultate zwar, dass mittels des FIT bei vielen Patient:innen invasivere Untersuchungen vermieden werden könnten, aber andererseits auch CRC-positive Fälle nicht beizeiten erkannt werden würden. Somit bedarf es also noch weiterer Untersuchungen, um das existierende Diagnoseverfahren durch eine FIT basierende Triage zu ersetzen. GH