Eine unzureichende Blutzuckereinstellung kann einen Teufelskreis in Gang setzen: „Die schlechte glykämische Kontrolle geht mit mikro- und makrovaskulären Langzeitkomplikationen einher. Diese können die Lebensqualität der Betroffenen dauerhaft beeinträchtigen. Eine schlechte Lebensqualität kann wiederum ein Treiber für eine schlechtere Blutzuckerkontrolle sein“, erklärte Dr. Thorsten Siegmund, München, bei einer Fachpressekonferenz. Trotzdem werde eine Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes oft erst sehr spät begonnen.
Ein wesentliches Kriterium für das Gelingen der Einstellphase ist Siegmund zufolge das Vermeiden von Hypoglykämien: Schon eine Unterzuckerung in den Wochen 0-12 der Insulintherapie verdoppelt das Risiko für Hypoglykämien im weiteren Verlauf (Wochen 13-24). Darüber hinaus erhöhen Hypoglykämien das Risiko, dass die Patient: innen die Behandlung abbrechen.
Erfolgt die Neueinstellung auf das langwirksame Basalanaloginsulin Insulin glargin 300 E/ml, können die Patient:innen in der Einstellphase von einem geringeren Hypoglykämierisiko im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml profitieren. Ähnliches zeigte sich im Vergleich zu Insulin degludec: In der BRIGHT-Studie lag die Hypoglykämie- Inzidenz in der Einstellphase (Woche 0-12) zu jeder Tageszeit unter Insulin glargin 300 E/ml signifikant niedriger als unter Insulin degludec (p = 0,030 für bestätigte Hypoglykämien ≤ 70 mg/dl [≤ 3,9 mmol/l] und p = 0,040 für bestätigte Hypoglykämien ≤ 54 mg/dl [≤ 3,0 mmol/l]). Während der Erhaltungsphase (Behandlungswochen 13-24) und der gesamten 24-wöchigen Studiendauer waren Inzidenz und Rate an Hypoglykämien vergleichbar. MW