Ein von der Universität Wien vorgestellter 7-Punkte-Algorithmus (Tschandl P et al., Acta Derm Venereol 2017), mithilfe dessen maligne Melanome der Gesichtshaut mit einer Sensitivität von 86 % erkannt werden konnten, wurde jetzt bei einer 50-jährigen Patientin an der Universität Prag angewandt.
Die Frau hatte seit zehn Monaten eine 8 x 8 mm große Läsion am rechten Nasenflügel und berichtete über wiederholte Sonnenexpositionen ohne UV-Schutz. Die Eigen- und Familienanamnese war hinsichtlich Hauttumoren unauffällig. In der Dermatoskopie zeigte eine hellbraune Verfärbung zwischen den follikulären Öffnungen. Da eine sichere Diagnosestellung nicht möglich war und keines der erwähnten sieben Kriterien (Schuppen, weiße Follikel, Erythem mit retikulärem Gefäßmuster, retikuläre und/oder gebogene Linien, Fingerabdruck-ähnliche, strukturlose Braunfärbung, scharfe Begrenzung, klassisches Bild einer seborrhoischen Keratose) zutraf, wurde biopsiert. Histopathologisch zeigte sich ein Melanoma in situ, das daraufhin mit Sicherheitsabstand reseziert und sechs Wochen lang adjuvant mit topischem Imiquimod behandelt wurde. TH