Das Glukose-abhängige insulinotrope Polypeptid (GIP) ist bei stoffwechselgesunden Menschen mit bis zu 70 % deutlich stärker am Inkretin-Effekt beteiligt als das Glukagon-ähnliche Peptid-1 (GLP-1). Das neue Wirkstoffmolekül Tirzepatid aktiviert sowohl GIP- als auch GLP-1-Rezeptoren und ist damit näher am physiologischen Inkretin-Effekt als reine GLP-1-Rezeptor-Agonisten. Im Rahmen eines Symposiums von Lilly diskutierten Expert:innen über die neue Therapieoption für Typ-2-Diabetiker:innen, die voraussichtlich Ende 2023 verfügbar sein wird.
In fünf klinischen Studien mit Typ-2-Diabetiker:innen (SURPASS 1–5) wurde mit Tirzepatid in einer Dosierung von 5–15 mg wöchentlich sowohl eine Reduktion des HbA1c-Wertes um bis zu 2,6 % als auch eine Gewichtsabnahme um bis zu 13 % erreicht. Adipositas ist bekanntlich ein prädisponierender Faktor für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes (T2D) – die Zahlen sprechen für sich: Menschen mit einem BMI von über 30 kg/m2 haben ein 20-fach erhöhtes Diabetes-Risiko. Neun von zehn Patient:innen mit T2D sind übergewichtig bzw. adipös und ein höherer BMI ist mit höheren HbA1c-Werten assoziiert.
Komorbidität mit Folgen
Das Risiko für Komplikationen ist bei komorbiden Patient:innen signifikant erhöht. Gemäß der NHANES(National Health and Nutrition Examination Survey)-Daten (1988–2018) haben adipöse T2D-Patient:innen eine um 23 bzw. 56 % erhöhte Wahrscheinlichkeit für mikrovaskuläre sowie kardiovaskuläre Erkrankungen.
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