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Arzt-Depesche

Nicht nur das biologische Alter beeinflusst die Transplantationsentscheidung

Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. N. Kröger, Hamburg, haben am 25.11.2023 in Hamburg sieben anerkannte Fachleute aus Deutschland zum Thema „Stammzelltransplantation bei älteren Patient*innen“ referiert und diskutiert. Fazit der Veranstaltung: Die konzeptionelle Analyse der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten gewinnt angesichts der wachsenden Patientengruppe an Bedeutung, um die langfristige Verbesserung der Versorgung dieser speziellen Bevölkerungsgruppe zu fördern. 

Im Rahmen der Fortbildung „Ältere Patient*innen in der HSZT“ wurde am 25.11.2023 in Hamburg unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. N. Kröger, Hamburg, auf die zunehmende Relevanz der demographischen Entwicklung im Klinikalltag eingegangen. Die Herausforderungen, die sich aus der heterogenen Gruppe älterer Patienten ergeben, wurden von renommierten Experten wie Prof. Dr. I. Hilgendorf (Jena), Prof. Dr. F. Stölzel (Kiel), Prof. Dr. M. Stelljes (Münster), PD Dr. T. Schroeder (Essen), Prof. Dr. R. Zeiser (Freiburg) und PD Dr. C. Langebrake (Hamburg) beleuchtet und diskutiert. So betonte PD Dr. T. Schroeder in seinem Beitrag, dass bei der allogenen HSZT (alloHSZT) besonderes Augenmerk auf die Patientenselektion gelegt werden müsse, die neben dem biologischen Alter auch durch Krankheitsrisiko, Komorbiditäten und Transplantatvariablen bestimmt wird, die die Prognose und damit die Transplantationsentscheidung beeinflussen. Allerdings mangele es noch an der Anwendung valider Modelle zur Risiko- und Prognosebestimmung, so Schroeder. Prof. Dr. F. Stölzel betonte in seinem Vortrag über Konditionierungsregime, dass gut verträgliche Regime, insbesondere auf der Basis von Treosulfan, die Bedingungen für ältere Patienten verbessern. Die Optimierung des Outcomes bei allogener HSZT wurde von Prof. Dr. I. Hilgendorf systematisch betrachtet, wobei Einflussfaktoren wie Ernährung, körperliche Aktivität, Polypharmazie und soziale Aspekte thematisiert wurden. PD Dr. C. Langebrake stellte pharmakokinetische und pharmakodynamische Besonderheiten älterer Patienten vor, die weitere Herausforderungen in der Behandlung der Betroffenen darstellen. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden die komplexen Aspekte und Lösungsansätze für die klinische Praxis intensiv diskutiert. 
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurde betont, dass auch im autologen Setting und bei der CAR-T-Zelltherapie das chronologische Alter zunächst kein Ausschlusskriterium darstellt, jedoch eine gründliche Evaluation und Harmonisierung der Scores erforderlich ist. PD Dr. R. Zeiser wies auf die altersabhängige Graft-versus-Host-Disease (GvHD) hin, die langfristige Therapiekonzepte erfordert. In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. F. Stölzel wurden praktische Herausforderungen im klinischen Alltag, wie die Optimierung von Ressourcen und Impfungen bei der Stammzelltransplantation älterer Patienten, diskutiert. Das Thema „Ältere Patient*innen in der Stammzelltransplantation“ wurde somit im Verlauf der Fortbildung vielschichtig und kontrovers beleuchtet, wobei die lebhaften Diskussionen die Notwendigkeit von Konzepten zur weiteren Verbesserung der Patientenversorgung unterstrichen.GFI

Quelle: PRESSEMITTEILUNG: CME-zertifizierte Fortbildung in der Stammzelltransplantation – Lösungsansätze und Dialog im Fokus: erfolgreiche Fortbildung zur Stammzelltransplantation bei älteren Patient*innen. Wedel, Deutschland, den 11. Dezember 2023  
 Veranstalter: medac GmbH, Treosulfan: Trecondi®
ICD-Codes: C92.-

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