Stammzelltransplantation

Arzt-Depesche 3/2023

Personalisierte HSZT bei IEI

Zusammengefasst wurden innovative Methoden im Zusammenhang mit einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSZT) bei Patienten mit angeborenen Immundefekten (inborn errors of immunity, IEIs), die darauf abzielen, das Transplantatversagen, die Graft-versus-Host-Krankheit (GVHD) sowie die kurz- und langfristige Toxizität zu minimieren und eine langfristige gute Immunrekonstitution und Lebensqualität zu fördern.

In den letzten Jahren wurden bedeutende Fortschritte bei der Diagnose und Behandlung von Patienten mit IEIs erzielt. Durch die Implementierung des Neugeborenen-Screenings auf schweren kombinierten Immundefekt (SCID) sowie weitere IEIs kann eine frühzeitige Diagnose der IEI vor einer Infektion ermöglicht werden, was eine rechtzeitige definitive Heilung durch HSZT oder Gentherapie ermöglicht. Es bestehen jedoch weitere Herausforderungen bei der Entwicklung angemessener Leitlinien zur Infektionsvermeidung bei diesen Patienten. Zudem sind Verfahren zur Immunrekonstitution ohne Toxizität notwendig, um bei Langzeitüberlebenden auch eine gute Lebensqualität ermöglichen zu können.

SCID und neu beschriebene IEIs

Die neuesten Richtlinien der ESID(European Society for Immunodeficiencies)/ EBMT(European Society for Blood and Marrow Transplantation)-Arbeitsgruppe für angeborene Fehlbildungen (Inborn Errors Working Party, IEWP) empfehlen derzeit die Konditionierung für alle genetischen SCID-Typen, unabhängig vom verfügbaren Spender. Dadurch können bei Vorliegen eines geeigneten Familienspenders und einer lebensbedrohlichen Infektion des Patienten, der eine Chemotherapie nicht verträgt, funktionelle T-Lymphozyten des Spenders übertragen werden. In einigen Fällen kann dann eine zweite konditionierte Transplantation geplant werden, sobald die Infektion abgeklungen ist und Anzeichen einer unvollständigen Immunrekonstitution bestehen. Die genaue genetische Diagnose und die Charakterisierung neuartiger IEIs ermöglichen eine gezielte Therapie. So erzielen Patienten, die mit einer genetischen Diagnose transplantiert werden, im Laufe der Zeit bessere Ergebnisse als Patienten mit einer retrospektiven genetischen Diagnose. Die zunehmende Beschreibung neuer Krankheiten und die damit steigende Anzahl verschiedener krankheitsspezifischer Merkmale unterstreicht den hohen Stellenwert der Gensequenzierung als Standardbehandlung. Allerdings führt die molekulargenetische Diagnose auch zu neuen Herausforderungen bei der Wahl der passenden Therapieoptionen und der Beratung der Patienten (Abb. 1).

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