Die Autoren berichten über einen Fall einer Lungenentzündung und einer Infektion des ZNS, die durch eine Reaktivierung von VZV bei einem 50-Jährigen mit Lebendspende-Nierentransplantation verursacht wurde. Sie führten noch eine Literaturrecherche zu Fällen von Erwachsenen mit Lungenentzündung oder ZNS-Infektion durch VZV nach Nierentransplantation durch.
Dabei zeigte sich, dass es Fälle gibt, in denen VZV-Ausbrüche bis zu 21 Tage nach Krankheitsbeginn auftraten und andere, bei denen zu keinem Zeitpunkt welche auftraten. Es kann zwischen einer Nierentransplantation und einer VZV-Infektion zu unterschiedlichen Intervallen kommen (von zwei Wochen bis zu elf Jahren).Deshalb ist zu bedenken, dass bei nierentransplantierten Patienten immer ein hohes Risiko für eine VZV-Infektion besteht und deren frühzeitige Erkennung und Behandlung der Erkrankung die Prognose verbessert. Obwohl die Diagnose einer Varizellen- Pneumonie i. d. R. durch einen PCR-Test der bronchoalveolären Lavageflüssigkeit gestellt wird, legen diese Fallerfahrungen nahe, dass der weniger invasive PCR-Test von Sputum für eine schnelle und genaue Diagnose nützlich sein kann.
Ebenfalls sollte man die Zoster-Impfung bei Immungeschwächten mit hohem Risiko einer VZV-Reaktivierung in Zukunft eher in Erwägung ziehen. NM