RET-Inhibitor in der Erstlinientherapie des MTC hoch effektiv

Im Rahmen der LIBRETTO-531-Studie wurde die Wirksamkeit und Verträglichkeit des selektiven RET-Inhibitors (Receptor Tyrosine Kinase / RET Proto-Oncogen) Selpercatinib mit Cabozantinib oder Vandetanib in der Erstlinienbehandlung des fortgeschrittenen oder metastasierten MTC verglichen. Insgesamt wurden 291 Patienten mit Kinase-Inhibitor-naivem fortgeschrittenem oder metastasiertem RET-mutiertem MTC in die Studie eingeschlossen. Davon kamen 193 Patienten in den Selpercatinib-Arm und 98 Patienten in die Kontrollgruppe mit den Multikinase-Inhibitoren (MKI) Cabozantinib und Vandetanib. Selpercatinib führte zu einer signifikanten Verbesserung des medianen progressionsfreien Überlebens (PFS) im Vergleich zu Cabozantinib oder Vandetanib. So war nach einem medianen Follow-up von 12 Monaten das mediane PFS im Selpercatinib-Arm noch nicht erreicht, während es im Kontrollarm mit Cabozantinib oder Vandetanib 16,8 Monate betrug. Im Vergleich zu Cabozantinib oder Vandetanib verringerte Selpercatinib das Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung oder den Tod um 72 % und erzielte zudem eine verbesserte objektive Ansprechrate (ORR) von 69,4 % gegenüber 38,8 % im Kontrollarm. Auch die komplette Ansprechrate (CRR) von 11,9 % im Selpercatinib-Arm gegenüber 4,1 % in der Kontrollgruppe spricht für den Einsatz des RET-Inhibitors. Darüber hinaus zeigte die Studie das günstige Verträglichkeitsprofil von Selpercatinib mit weniger unerwünschten Ereignissen im Vergleich zum Kontrollarm.
Insgesamt unterstützen die Studienergebnisse den Einsatz von Selpercatinib als Erstlinien-Standardtherapie bei RET-mutiertem MTC, unterstreichen aber auch die Wichtigkeit und Bedeutung eines molekular-pathologischen Tests auf RET.