Therapie der chronischen Urtikaria

Praxis-Depesche

Schritt für Schritt zur Symptomfreiheit

Ziel der Therapie bei chronischer Urtikaria (CU) ist die Symptomfreiheit. Wie man dies erreichen kann, erklärte Frau Petra Staubach-Renz, Mainz, auf einer Veranstaltung von Novartis im Rahmen des diesjährigen 17. Deutschen Allergiekongresses (DAK).

Nach heutigem Verständnis ist die CU eine IgE- (Typ 1) oder igG (Typ 2b)-vermittelte autoimmune Erkrankung, die häufig mit anderen autoimmunen Komorbiditäten  z. B. der Schilddrüse einhergeht, weshalb man diese bei CU-Patient:innen stets mit abklären sollte, betonte Staubach-Renz. Wichtig in der Differenzialdiagnostik ist der Ausschluss von Infekten, Autoinflammationen und seltenen Haut- oder systemischen Erkrankungen sowie die Bestimmung von Gesamt-IgE. Verschiedene Provokationstest (Reibung und Druck, Wäreme/Kälte, Licht, Belastungstest) helfen, die Urtikaria genauer zu klassifizieren. Mittels geeigneter Scores wie dem Urtikaria-Kontrolltest (UCT) kann der Erkrankungsverlauf überwacht werden.

In der Therapie, deren Ziel das Erreichen der Symptomfreiheit ist, kommen in erster Linie H2-Antihistaminika (H2-AH) der zweiten Generation zum Einsatz. Ist damit keine  Symptomkontrolle möglich, sollte die Dosis nach zwei bis vier Wochen schrittweise auf das bis zu Vierfache erhöht werden. Bei Auftreten von Müdigkeit sollte das Präparat gewechselt weden. Zudem sollten die Antihistaminika nicht kombiniert, sondern das genutzte Präparat zügig aufdosiert werden, um das Ansprechen zu verbessern, so Staubach-Renz weiter.

Bei Nicht-Ansprechen auf die ausgereizte H2-AH-Therapie erfolgt im nächsten Schritt die zusätzliche Gabe von Omalizumab. Das Biologikum wird s.c. appliziert und kann ab der vierten Injektion von den Patient:innen zu Hause selbst angewendet werden. Um Rückfälle zu vermeiden, sollte Omalizumab nach Erreichen der Symptomfreiheit mindestens sechs Monate lang gegeben werden, bevor man einen Auslassversuch unternimmt. Reicht die Standarddosis von 300 mg für die Symptomkontrolle nicht aus, kann nach sechs Monaten (bei starken Beschwerden früher) die Dosis auf 600 mg erhöht oder das Applikationsintervall verkürzt werden (off-label). Omalizumab wirkt nachweislich sowohl gegen Quaddeln als auch Angioödeme, die gemäß der Definition der Urtikaria Juckreiz mit Quaddeln und/oder Angioödem)  auch das einzige Begleitsymptom des Pruritus sein können. 

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