Varia

Arzt-Depesche 4/2018

Stammzelltransplantation bei AML: Infektionsraten im Entwicklungsland Iran

Für Patienten mit einer Akuten Myeloischen Leukämie (AML) stellt die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation eine potenziell kurative Therapieoption dar. Ein Nachteil der immunsuppressiven Therapie ist das erhöhte Infektionsrisiko. In Entwicklungsländern ist es besonders hoch.

Forscher aus Teheran untersuchten bei 49 AML-Patienten, die zwischen 2006 und 2013 mittels HLA-kompatibler allogener Knochenmarktransplantation behandelt worden waren, das Auftreten bakterieller, viraler und mykotischer Infektionen. 74% der Patienten waren jünger und 27% älter als 40 Jahre.
Mit einer Ausnahme entwickelten alle Patienten – durchschnittlich sieben Tage nach der Transplantation – Fieber, das mit Breitspektrum-Antibiotika behandelt wurde. Die Rate schwerer Sepsisfälle während des initialen Klinikaufenthalts betrug 6,1%. Pilzinfektionen und Virushepatitiden traten im Studienkollektiv nicht auf. Vier (27%) der zwei Jahre nach der Transplantation überlebenden Patienten wurden – im Mittel 54 Tage nach der Knochenmarktransplantation – aufgrund einer Sepsis erneut stationär aufgenommen. Im Kollektiv der verstorbenen Patienten waren es elf Personen (73%). Hier vergingen im Mittel 52 Tage bis zur Wiederaufnahme. Die meisten Infektionen betrafen dabei die Lunge (47%), gefolgt von der Haut (13%) und dem zentralen Nervensystem (6%). In 34% der Fälle blieb der Fokus unklar. LO
Quelle:

Safayi SR et al.: A survey of infection in allogenic hematopoietic stem cell transplantation ... Int J Org Transplant Med 2018; 9 (3): 112-6

ICD-Codes: C92.-

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