Von den 240 transplantierten in die Studie eingeschlossenen Patienten entwickelten nach im Median 142 Tagen 27,1 % eine ABS. Aus multivariablen Analysen ergab sich, dass der Body-Mass- Index (BMI) des Spenders oder eine nach der LeTx auftretende Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV) bzw. eine CMVReaktivierung, aber auch nach einer Tx entstehende Gallenfisteln signifikant mit der Entstehung einer ABS assoziiert waren. Mit einer Odds Ratio (OR) von 0,509 könnte man aus den Daten schlussfolgern, dass ein höherer BMI des Spenders protektiv wirkt gegen die Entstehung einer ABS beim Empfänger. Letzteres ließe sich möglicherweise auf die geringeren Schwierigkeiten bei der biliären Rekonstruktion zurückführen. Dass das Vorhandensein von Gallenfisteln die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer ABS hingegen erhöht, lässt sich wohl durch die damit verbundene lokale Entzündungsreaktion und folgende Fibrose an der Wundheilungsstelle erklären. Interessanterweise war bei dem Großteil der Patienten, die eine ABS entwickelten, nach der Operation eine CMV-Infektion nachweisbar. Dabei trat diese CMV-Infektion bei den meisten vor einer ABS in Erscheinung. Die ABS wurde in erster Linie endoskopisch behandelt. Im Durchschnitt waren dafür zwei Eingriffe pro Patient notwendig. Es bedurfte keiner Retransplantation aufgrund der ABS. Auch war das Auftreten einer ABS weder mit dem Gesamtüberleben der Patienten noch mit dem des Transplantats assoziiert.
Somit zeigen die Daten, dass das Risiko für eine ABS nach einer LeTx von verstorbenen Spendern zwar multifaktoriell ist, wohl aber verstärkt durch CMV-Infektionen und Gallenfisteln hervorgerufen wird. Das endoskopische Management der ABS hatte keinen negativen Einfluss auf das Überleben nach einer LeTx. GH