Kutanes Plattenepithelkarzinom

Arzt-Depesche

Vierjahresdaten bestätigen Wirksamkeit

In den vier Jahren seit der Zulassung hat Cemiplimab seine Wirksamkeit in der klinischen Anwendung bei Patient*innen mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom der Haut (CSCC), die für eine kurative Operation oder Strahlentherapie nicht in Frage kommen, unter Beweis gestellt und die in der Zulassungsstudie erzielten Ansprechraten von fast 50 % sowie ein anhaltendes Tumoransprechen bestätigt.

Vor der Zulassung von Cemiplimab, eines PD(Programmed Cell Death)-1-Inhibitors, war die Behandlung des nicht-resektablen oder metastasierten kutanen Plattenepithelkarzinoms (CSCCs) aufgrund der begrenzten Datenlage zu systemischen Therapien schwierig. Insbesondere ältere Patienten mit Komorbiditäten litten stark unter den Nebenwirkungen von Chemotherapiekombinationen und in vielen Fällen blieb nur eine palliative Behandlung als Option.
Seit jedoch Cemiplimab im Juni 2019 in der Europäischen Union (EU) für die Behandlung von Patient*innen mit fortgeschrittenem kutanen Plattenepithelkarzinom (CSCC), die für eine kurative Operation oder Strahlentherapie nicht infrage kommen, zugelassen und in Deutschland erfolgreich eingesetzt wird, ändert sich das. Prof. Jessica Hassel vom Hauttumorzentrum Heidelberg präsentierte Real-World-Daten, die die Wirksamkeit der PD-1-Inhibitoren bestätigen. Von den 46 in die Studie eingeschlossenen Patient*innen sprachen beeindruckende 58,7 % positiv auf die Therapie an und die Krankheitskontrollrate lag bei 80,4 %. Interessanterweise zeigen die Real-World-Daten sogar eine höhere Ansprechrate als in der Zulassungsstudie.
Dr. Claas Ulrich, Dermatologe aus Berlin, wies darauf hin, dass gemäß der aktualisierten S3-Leitlinie Aktinische Keratosen und Plattenepithelkarzinome der Haut“ bei (Fern-)Metastasierung oder lokal fortgeschrittener Erkrankung, die durch chirurgische oder strahlentherapeutische Eingriffe nicht oder nur sehr eingeschränkt kontrolliert werden kann, eine Indikation zur Systemtherapie geprüft werden sollte. Patient*innen mit einem solch fortgeschrittenen CSCC sollten eine Immuntherapie mit einem zugelassenen PD-1-Inhibitor erhalten.
Im Anschluss schilderte eine Patientin eindrucksvoll ihr Leben mit einem fortgeschrittenen kutanen Plattenepithelkarzinom und wie ihr die Immuntherapie mit Cemiplimab eine vielversprechende Behandlungsoption bietet. Die Daten aus der Praxis und die positiven Erfahrungen der Patientinnen unterstreichen die Bedeutung von PD-1-Inhibitoren wie Cemiplimab in der Therapie des fortgeschrittenen kutanen Plattenepithelkarzinoms. Es wird deutlich, wie diese innovative Immuntherapie das Behandlungsspektrum erweitert und Patient*innen neue Hoffnung gibt. Eine frühzeitige Vorstellung und Diskussion solcher Fälle im interdisziplinären Tumorboard kann zu einer verbesserten Patientenversorgung beitragen.GH

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