Die Immunonkologie ist in den letzten Jahren rasant fortgeschritten und hat die Behandlungsmöglichkeiten auch beim NSCLC geradezu revolutioniert. Welche Therapiemodalität sich im Einzelfall am besten eignet, hängt in erster Linie vom Mutationsprofil und der PD-L1-Expression des Tumors ab, erklärte Dr. Sylvia Gütz, Leipzig, im Rahmen einer Veranstaltung von Sanofi.
Für Erstlinie des fortgeschrittenen NSCLC ohne EGFR-, ALK- oder ROS1-Treibermutation und mit hoher PD-L1-Expression (≥ 50 %) steht neben den Checkpoint-Inhibitoren Pembrolizumab und Atezolizumab auch der PD-1-Inhibitor Cemiplimab zur Verfügung. Er ist der erste Checkpoint- Inhibitor, der auch bei Patienten mit NSCLC im Stadium IIIB/C eingesetzt werden kann, bei denen keine definitive Radiochemotherapie möglich ist. Ähnlich wie die anderen Immuntherapien überzeugte auch Cemiplimab mit hohen Überlebensraten. In der Zulassungsstudie EMPOWER-Lung 1, an der 710 NSCLC-Patienten (Stadium IIIB/C und IV) teilnahmen, wurde unter Cemiplimab ein Vorteil im Gesamtüberleben von 43 % gegenüber Chemotherapie erreicht. Auch wenn alle eingeschlossenen Patienten (allesamt „Hochexprimierer“) von der Immuntherapie profitierten, zeigte die Studie auch, dass das Tumoransprechen und damit die Überlebensraten mit der Höhe der PD-L1-Expression zunahmen, so Gütz. OB